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Die Menschen sind so unterschiedlich…

Dirk Bender

Diese simple Feststellung meines viel zu früh verstorbenen Mannes hat auch mich nachdenklich gemacht. Eine Diagnose hatte uns den Boden und das Leben unter den Füßen weggezogen. Jeder, der in dieser schwierigen Zeit der folgenen paar Jahre noch an unserer Seite war, verhielt sich anders. In den alltäglichen Kleinigkeiten wie im großen Ganzen.

Es gibt nicht nur eine einzige Art zu Sein oder zu Denken. Obwohl mehrere Menschen die gleiche Situation erlebten, resultierten daraus sehr unterschiedliche Gedanken, Haltungen und Handlungen. Warum ist das so? Und wie kann es gelingen, diese vielen verschiedenen Arten des Wahrnehmens, Denkens und Handelns in Alltag, Beruf und Gesellschaft zu integrieren?

Der Weg

Wie alles ineinander greift

Zur oben beschriebenen Zeit meines Lebens war ich nicht nur mit der Pflege und dem allmählichen Sterben meines Mannes beschäftigt, sondern auch mit meinem Soziologie-Master an der FernUniversität Hagen. Mein Herz schlug rasch für den französischen Soziologen Pierre Bourdieu. In seinem Hauptwerk »Die feinen Unterschiede« untersucht er, wie gesellschaftliche Unterschiede in Form von ökonomischem, kulturellem und sozialem Kapital den Habitus eines Menschen prägen.

Unter Habitus versteht Bourdieu dauerhaft verinnerlichte Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsschemata. Ein gewordenes „System von Grenzen“, das die Wahrnehmung, den Geschmack und das Verhalten von Individuen beeinflusst, ja, letztlich hervorbringt.

Bourdieu wurde gelegentlich ein deterministisches Verständnis sozialen Handelns vorgeworfen. Letztendlich geht er aber gar nicht davon aus, dass der Habitus eines Menschen ihn komplett vorherbestimmt. Vielmehr können sich Habitus in Abhängigkeit von neuen Erfahrungen auch ändern. Nur – es ist eben schwierig. Und oft mit einer Entfremdung vom Herkunftsmilieu verbunden.

Durch meine Beschäftigung mit dem Konzept der Hochsensibilität – und später mit ADHS – wurde ich aber darauf aufmerksam, dass außer den gesellschaftlichen Strukturen noch etwas Anderes die Wahrnehmung und das Verhalten von Individuen beeinflusst: ihre Neurobiologie! Das Gehirn und seine Botenstoffe sind noch vor den Einflüssen der Gesellschaft dafür verantwortlich, dass bestimmte Menschen einige Dinge besser und andere schlechter können.

Unterschiedlich wahrnehmen und verhalten ist die Gemeinsamkeit meiner beiden Schwerpunktthemen: Neurodiversität und Soziale Herkunft!

In beiden Fällen können Menschen nur schwer aus ihrer Haut. Gelingt es ihnen dennoch, dann nur unter großen Anstrengungen, die ggf. unerwünschte Folgen nach sich ziehen (Stress und Erschöpfung im Fall der Neurodiversität, ein Entfremdungsgefühl von der Herkunftsfamilie im Fall des veränderten Habitus).

Das Thema Einzelunternehmen / Solo-Selbstständigkeit mit all seinen steuerlichen, rechtlichen und organisatorischen Facetten hat sich dann sozusagen nebenbei ergeben, weil sich im Laufe der Zeit automatisch Wissen über Existenzgründung, Kleinunternehmerregelung oder Steuern aufgebaut hat, das anderen Solopreneuren den Start erleichtern kann.

Fachliches

Studium & Weiterbildungen

B.A. Bildungswissenschaft

Schwerpunkte: E-Learning, Erwachsenenbildung und berufliche Bildung.
Dazu gehörten bspw. die Felder Bildungstheorie, Instruktionsdesign, Medienbildung und Medienkompetenz, qualitative und quantitative Sozialforschung.
Abschlussarbeit: »Digitale Mündigkeit zwischen Medienbildung und Medienkompetenz«.

M.A. Soziologie (Zugänge zur Gegenwartsgesellschaft)

Schwerpunkte: Soziale Ungleichheit, Arbeit und Erwerbsgesellschaft, Diversität und Diskriminierung, Organisationstheorien, Zeitdiagnosen sowie soziologische Praxis-, Handlungs- und Systemtheorien.
Abschlussarbeit: »Verräumlichung in Coworking Spaces. Eine raum- und praxissoziologische Beobachtungsstudie«.

Zusatzmodule

Interdisziplinäre Module: 
– Entwicklungspsychologie
– Sozialpsychologie
– Sozialphilosophie
Die Auseinandersetzung mit diesen Teildisziplinen vermittelte mir tiefere Einblicke in individuelle Entwicklungsprozesse, psychosoziale Dynamiken und die philosophischen Grundlagen gesellschaftlicher Ordnung.

Ausbildereignung (AEVO)

Ausbilderschein nach der Ausbildereignungsverordnung (IHK Darmstadt)

Andere Fort- / Weiterbildungen
  • Kurs »Beratung in der Sozialen Arbeit« (Virtuelle Hochschule Bayern)
  • Onlinekurs + Selbststudium: »Change Management Grundlagen«
  • Onlinekurs »KI – Grundwissen für Manager und Führungskräfte«
  • Fortbildung »Einführung in Camtasia« (FernUniversität Hagen)
  • Fortbildung »Moodle: Inhalte mit H5P« (FernUniversität Hagen)
  • Seminar »Wissenschaftskommunikation« (FernUniversität Hagen)
Lehrschwerpunkte

Während meiner Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der FernUniversität in Hagen waren meine Lehrschwerpunkte u.a. Arbeit und Organisationen, Erwerbsgesellschaft im Wandel, soziale Ungleichheit, und soziologische Zeitdiagnosen.

Module & Aufgaben

Im Modul »Sozialstruktur und soziale Ungleichheit moderner Gesellschaften« habe ich Studierende innerhalb der Lernplattform Moodle betreut, an Präsenz- und Online-Seminaren mitgearbeitet, Online-Tutorien gehalten und Klausuren korrigiert.

Als Verantwortliche des Moduls »Die Arbeitswelt im Umbruch« habe ich darüber hinaus Präsenz- / Online-Seminare konzeptioniert und durchgeführt sowie Haus- und Abschlussarbeiten betreut / begutachtet und mündliche Prüfungen abgenommen.