Shutdown

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Der Shutdown bezeichnet einen Zustand intensiver innerer Überforderung, der vor allem bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS), aber auch bei ADHS auftreten kann. Im Gegensatz zum Meltdown, der sich durch nach außen gerichtete, oft explosive Reaktionen äußert, ist der Shutdown eine nach innen gerichtete Schutzreaktion. Die betroffene Person zieht sich stark zurück, wirkt abwesend, reagiert kaum oder gar nicht mehr auf ihre Umwelt. Das kann bis hin zu einem Zustand der Bewegungs- und / oder Sprachlosigkeit (Mutismus) führen.

Ein Shutdown wird meist durch eine Überflutung mit sensorischen, emotionalen oder sozialen Reizen ausgelöst (Overload). Wenn die Belastung zu groß wird, greifen Bewältigungsstrategien nicht mehr. Typische Anzeichen sind plötzliches Verstummen, das Verharren in einer Position, das Gefühl von der Umwelt getrennt zu sein, extreme Müdigkeit und / oder das starke Bedürfnis, sofort allein in einer reizarmen Umgebung zu sein.

Auch bei ADHS kann ein Shutdown auftreten, etwa als Folge von sensorischer Reizüberflutung, verletzender Kritik oder bei zu vielen gleichzeitigen Anforderungen. Die Betroffenen sind dann mental blockiert, ziehen sich zurück und können Aufgaben nicht mehr ausführen. Diesen Zustand gilt es jedoch abzugrenzen von der sogenannten exekutiven Dysfunktion, die bei Menschen mit ADHS häufig auftritt.

Shutdowns dienen als Schutzmechanismus, um das Gehirn vor weiterer Überlastung zu bewahren und einen mentalen Reset zu ermöglichen. Die Dauer eines Shutdowns variiert stark und kann von Minuten bis zu Tagen reichen. Zeigt sich ein Shutdown im Extremfall über Wochen, wird er oft mit Depression verwechselt. Allerdings fehlen beim Shutdown die typischen Depressions-Symptome wie Grübeln, Hoffnungslosigkeit, Suizidgedanken oder eine negative Sicht auf die Vergangenheit.

Unterschied zum Meltdown

Während der Meltdown eine nach außen gerichtete, oft explosive Entladung von Stress und Emotionen ist, beschreibt der Shutdown einen nach innen gerichteten Rückzug bis hin zur Handlungsunfähigkeit. Beide Zustände sind Reaktionen auf sensorische Überforderung (Overload), unterscheiden sich jedoch in ihrer Ausdrucksform und ihrer Wirkung auf das Umfeld.

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